Ansprache von Hartwig Albiroim Namen der Arbeitsgruppe Chemnitzer Friedenstag
bei der Kundgebung am 5. März 2022 1937 Die Legion Condor bombardiert das spanische Guernica 1939/40 Sturzkampfbomber über Polen und Frankreich 1940/41 Deutsche Bomben auf Coventry und Manchester „Bomben auf Engeland“ tönt die Jubelmusik aus dem Volksempfänger. 1945 Am 5.März heulen die Sirenen. Bomben auf Chemnitz. Der Krieg, der vom deutschen Boden ausgegangen war, kehrt zurück. Eine zerstörte Innenstadt. Tausende Tote…. 2022 Heute, 77 Jahre später ist Friedenstag in Chemnitz. Wir erinnern an die schrecklichen Stunden der Bombennächte, aber wir wollen Gegenwart gestalten. Friedlich, vielfältig, freundlich, aber kompromisslos gegen braune Ideologien. So wünschen wir, die AG Chemnitzer Friedenstag unsere Stadt. Chemnitz ist ein Teil Deutschlands, Europas und der Welt. Vor wenigen Tagen, am 24. Februar, ist der Präsident der Russischen Föderation, Wladimir Putin wortbrüchig geworden und hat den Angriff an drei Fronten auf die Ukraine befohlen. Wie heißt es so treffend: „Am Anfang eines Krieges steht immer eine Lüge.“ Wir erinnern uns. Hitler 1939 mit der Gleiwitz-Lüge. George W. Bush 2003 mit der Irak Atom Lüge. Und nun Putin. Der von Genozid und drogenabhängiger Nazi Regierung spricht. Mit seiner „Militärischen Sonderoperation“ zertrümmert er die ohnehin nicht sehr stabile europäische Nachkriegsfriedensordnung. Der Weltfrieden ist in Gefahr. Verstörende Bilder erreichen uns. Zerstörte Häuser. Flüchtlingsströme. Menschen in Kellern. Russische Militärkolonnen. Brand im Atomkraftwerk. Panzersperren. Tote und Verletzte. Verzweiflung. Mut. Tränen …. Wir müssen zuschauen. Uns bleibt das Entsetzen, der ohnmächtige Zorn, die Enttäuschung, Hilflosigkeit. Seit dem ersten Eingreifen Russlands und den Ereignissen in der Ostukraine 2014 hat es Versagen, Hinauszögern, Taktieren von der verantwortlichen internationalen Politik gegeben. Das Minsker Abkommen wurde nicht realisiert. Darüber muss geredet werden. Aber das alles rechtfertig keinen Krieg. Die militärische Offensive gegen einen souveränen Staat und gegen ihre in freien Wahlen gewählte Regierung ist ein eklatanter Bruch des Völkerrechts. Wir verurteilen auf schärfste die sogenannte “Militärische Sonderoperation“ und fordern die sofortige Beendigung der Kämpfe. Schluss mit Blutvergießen und sinnloser Zerstörungswut. Eben haben wir die letzte Olympia Kür von Katharina Witt gesehen (Originalaufnahmen des IOC, ab 3:28:50 bis 3:33:27). Verehrte Anwesende, Friede ist das höchste Gut, was wir besitzen. Frieden gibt es nicht umsonst, sondern fordert unser Engagement. Wir werden dazu bereit sein. Unsere Solidarität wird sofort und in den nächsten Wochen und Monaten gebraucht. Über die Grenzen hinweg. Verteidigung der Demokratie und des Friedens ist nötig. Richten wir uns darauf ein. Im Sinne des Chemnitzer Friedenstags 2022. |